Im Handel gibt es verschiedene Angebote in Selbstbedienung für Frischfleisch und Fleischerzeugnisse, die unter Schutzatmosphäre verpackt 5 - 7 Tage haltbar sind. Dieses Verbrauchsdatum bzw. Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) wird vom Hersteller bei Temperaturen zwischen 0° – 4° C gewährleistet. Ein normaler Kühlschrank weist in der Regel aber nur Temperaturen von 5° – 8° C auf.
Wir haben untersucht, wie sich diese höhere Kühlschranktemperatur auf die Haltbarkeit von verpacktem Fleisch auswirkt.
Es wurden bei 75 unterschiedlichen Proben mit je drei identischen Packstücken folgendes untersucht:
Die Untersuchungen der Proben aus den Packstücken 1 und 2 waren unauffällig.
Anders sah es bei Packstück 3 aus. 37 % des Fleisches fielen schon im Geruch und Aussehen negativ auf. Bei 51 % lag die Zahl der Bakterien gerade noch im tolerierbaren Bereich, während sie bei 17 % deutlich über den Grenzwerten lagen. Hier wurden vor allem Verderbniserreger nachgewiesen.
Geflügelfleisch und Hackfleisch erwiesen sich als besonders problematisch.
Diese Untersuchungen zeigen deutlich, dass eine erhöhte Lagertemperatur, wie sie in den meisten Verbraucherhaushalten anzutreffen ist, nicht nur das Aussehen stark verändert sondern auch zu einer Vermehrung der Bakterienzahl führen kann.
Fazit: Die Haltbarkeit von verpackten Lebensmitteln kann bei Lagerung in einem haushaltsüblichen Kühlschrank deutlich gegenüber dem angegebenen MHD verkürzt sein, da die vorgegebene Temperatur nicht eingehalten werden kann.
Verbrauchertipp
Beim Einkauf von vorverpacktem Fleisch sollte schon der Transport nach Hause gekühlt erfolgen. Auch bei Aufbewahrung im eigenen Kühlschrank sollte das Fleisch innerhalb von 1-2 Tagen verbraucht werden. Bei längerer Aufbewahrung sollte man dieses Fleisch einfrieren.
Landesuntersuchungsamt - 2009
Landesuntersuchungsamt für Chemie, Hygiene und Veterinärmedizin
Lloydstraße 4
28217 Bremen