Bei der Untersuchung von Fischereierzeugnissen ergeben sich je nach Verarbeitungsgrad unterschiedliche Fragestellungen. Bei allen Erzeugnissen untersuchen wir auf krankmachende Bakterien und allgemeine Bakterien, die Rückschlüsse auf Personal- und Betriebshygiene ermöglichen.
Zu den Fischereierzeugnissen zählen:
Fischereierzeugnisse sind in der Regel empfindliche Lebensmittel auf deren Kühlhaltung zu achten ist. Bestimmte Produkte, wie z.B. verpackter Frischfisch sind laut Herstellerangaben bei 0-2°C bis zum Verbrauchsdatum zu lagern. Dem wird in normalen Haushaltskühlschränken mit einer Temperatur von etwa 6°C nicht entsprochen. Wir empfehlen daher einen raschen Verzehr. Für eine längerfristige Bevorratung sollten Fischereierzeugnisse eingefroren werden.
Wir lagern auch Produkte bis zu ihrem Verbrauchsdatum und untersuchen sie dann auf Bakterien, um zu überprüfen, ob die Ware bis zu diesem Datum einwandfrei geblieben ist. Ein Verbrauchsdatum ist bei sehr empfindlichen Lebensmitteln anstelle des Mindesthaltbarkeitsdatums angegeben.
Oftmals bekommen wir auch Fisch zur Untersuchung, weil jemand nach dessen Verzehr erkrankt ist. Hier wird dann überprüft, ob dieser Fisch krankmachende Bakterien, Viren oder Histamin enthält. Histamin ist ein biogenes Amin, das durch bakteriellen Abbau von Histidin, einer Aminosäure ensteht. In Thunfischen kommt viel freies Histidin vor.
Hierunter sind z.B. ganze Fische, Fischfilets zu verstehen. Hier wird zusätzlich der Frischegrad und der Nematodenbefall überprüft. Nematoden sind winzige Parasitenstadien ("Würmer") in Fischmuskeln, die zwar nicht gesundheitsschädlich jedoch ekelerregend sind.
Manche Fische wie Haie oder Schwertfische enthalten viel Quecksilber, auf das wir dann unsere Untersuchungen ausdehnen.
Wir unterscheiden zwischen Heißräuchern (60°C im Kern) und Kalträuchern (30° C im Kern). Typische heißgeräucherte Produkte sind Makrelen, Forellen, Bückling. Ein charakteristisches kaltgeräuchertes Produkt ist Räucherlachs.
Graved Lachs ist kein geräuchertes, wie irrtümlich häufig angenommen, sondern ein gereiftes Erzeugnis.
Hiermit sind Nordseekrabben, Garnelen, Muscheln und Tintenfische gemeint. Wir messen die bakterielle Belastung, untersuchen aber auch auf Antibiotika-Rückstände in Garnelen und prüfen, ob erhöhte Schwermetalle in Tintenfischen den Verbraucher gefährden.
Schwerpunkt: Lebensmittel Fisch und Fischereierzeugnisse